TFM – Integrative, sanfte Körpertherapie für die Frau

Oxytocin und TFM: Wie Berührung heilen kann

Es gibt einen Botenstoff in unserem Körper, der in seiner Wirkung gleichermaßen still wie kraftvoll ist. Ein Molekül, das sich zwischen Berührung, Bindung und innerem Frieden bewegt. Die Rede ist von Oxytocin, einem Hormon, das für viele Patientinnen unserer Praxis eine Schlüsselrolle spielt, wenn es darum geht, innere Ruhe zu finden, mit sich selbst in Verbindung zu kommen.

Der Zauber der Berührung

Oxytocin wird in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gebildet und entfaltet seine Wirkung vor allem über feine Impulse im vegetativen Nervensystem. Es ist jenes Hormon, das in uns die Fähigkeit zur Nähe stärkt: zur Nähe zu einem anderen Menschen, aber auch zur eigenen Mitte. Besonders im Thema Frau Sein spielt es eine herausragende Rolle – unter der Geburt, beim Stillen, in der Mutter-Kind-Bindung – und immer dann, wenn wir Berührung nicht nur spüren, sondern auch empfangen.

Im Volksmund wird es daher auch als „Kuschelhormon“ bezeichnet. Allerdings greift dieser Begriff zu kurz. Vielmehr handelt es sich bei Oxytocin um einen biochemischen Schlüssel, der das Tor zu Vertrauen, Bindung und emotionaler Regulation öffnet.

Nähe schafft Vertrauen und lässt gleichzeitig Cortisol weichen

In Momenten liebevoller Zuwendung, sei es eine Umarmung, eine sanft platzierte Hand auf dem Bauch oder ein stilles Innehalten zu zweit, wird Oxytocin ausgeschüttet.
Dies geschieht gleichermaßen in unserer therapeutischen Berührung mit TFM: mit Achtsamkeit, ohne Absicht und im Einklang mit dem vegetativen System.

Oxytocin wirkt

  • anxiolytisch (angstlösend)
  • senkt den Cortisolspiegel (Stresshormon)
  • und hat dabei auch eine schmerzlindernde Komponente.

Es ist das Molekül der Sicherheit, der Fürsorge, des “Ich darf jetzt einfach nur sein”.

Gerade bei Frauen mit hormonellen Dysbalancen, belastenden Erlebnissen im Zusammenhang mit Schwangerschaft oder Geburt, oder auch in den Wechseljahren ist diese Wirkung heilsam: wo Stress den Körper eng macht, sorgt Oxytocin für Weite – im Gewebe ebenso wie im Inneren.

Oxytocin und TFM – Berührung als Heilraum

In der Therapeutischen Frauen-Massage begleiten wir Frauen auf ihrem Weg zu mehr innerer Balance. Die sanften Streichungen im Sitzen wie auch in der Rückenlage regen neben Lymphe, Hormondrüsen und Organen auch das Oxytocin-System an. Diese hormonelle Reaktion geschieht auf natürliche Weise, durch achtsame Impulsgebung über die Haut, durch Wiederholung und durch das, was zwischen Therapeutin und Patientin entsteht: Beziehung von Herz zu Herz.

So berichten viele Frauen nach der TFM-Behandlung von einem tiefen Gefühl der Geborgenheit, einer besseren Körperwahrnehmung oder einem Gefühl des inneren Gehaltenseins.

Auch in der Begleitung des Kinderwunschweges ist dies essenziell – denn Fruchtbarkeit geschieht nur, wenn das System „sicher“ ist. Hier ist Oxytocin nicht nur physiologisch, sondern auch emotional von Bedeutung.

Oxytocin & Stillen

Ein besonderer Anwendungsbereich zeigt sich übrigens in der Begleitung unserer Wöchnerinnen. Gerade in der sensiblen Zeit nach der Geburt kann die gezielte Massage (was beim Wochenbettpersonal auch treffend als „Oxytocin-Massage“ bezeichnet wird) eine wertvolle Hilfe sein:

  • zur Förderung des Milchspendereflexes
  • bei Stillschwierigkeiten
  • oder einfach, um einen geschützten und geborgenen Raum zu schenken.

Hierbei steht die Haltung der Therapeutin oder des Partners, der die kurze Behandlung gibt im Vordergrund: präsent sein, weich sein, begleiten.

Ausblick: Regelmäßige Berührung als therapeutischer Anker

Die “nachhaltige” Wirkung von Oxytocin zeigt sich vor allem dann, wenn Berührung nicht einmalig, sondern regelmäßig geschieht. Die Therapeutische Frauen-Massage kann zum Beispiel als Ritual in den Alltag integriert werden – sei es durch die Schritte, die als Selbstmassage angewendet werden können, durch Laiencoaching (des Partners oder eines anderen Familienmitglieds) oder durch wiederkehrende Termine in der Praxis: So darf eine neue Körperbiografie entstehen, die aus Nähe, Achtsamkeit und der Kraft der sanften Berührung gespeist ist – zum Wohle der Frau.

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